LEITLINIEN für Curricula - Zwölfte Leitlinie
SCHAFFEN SIE EINE POSITIVE LERNUMGEBUNG, IN DER SICH DIE STUDIERENDEN WILLKOMMEN UND ANGENOMMEN FÜHLEN KÖNNEN UND VON DER ALLE STUDIERENDEN PROFITIEREN. BEZIEHEN SIE DABEI ANDERE ORGANISATIONEN MIT EIN.
CHAGAL-Studierende können ihre Fähigkeiten in einer Lernumgebung gut entwickeln, die tragfähig und unterstützend ist, wo sie ihr volles Potenzial entfalten und sich in ihrer Diversität gut einbringen können. Es sollte ein Netzwerk zur Verfügung stehen, das CHAGAL-Studierenden dabei hilft, sich ohne große Schwierigkeiten in die Gesellschaft des Gastlandes zu integrieren. Soziale Integration ist enorm wichtig, da sie den Studierenden das Gefühl gibt, dass sie zur Gesellschaft des Gastlandes gehören und von den anderen akzeptiert werden. Beim Bemühen um eine möglichst unterstützende Lernumgebung sollten die unterschiedlichen Bedürfnisse von männlichen und weiblichen Studierenden berücksichtigt werden.
Argumente:
Die soziale Situation der Studierenden beeinflusst ihr Selbstvertrauen und ihre Leistungen. Deshalb sind effiziente Lerngemeinschaften an den studienvorbereitenden Institutionen Schlüsselfaktoren für erfolgreiches Lernen. Die Bildung von Netzwerken und die Zusammenarbeit mit regierungsunabhängigen Organisationen (NGOs), mit StudentInnenorganisationen, mit Ämtern und PolitikerInnen kann helfen, die notwendige Unterstützung für die Studierenden außerhalb der akademischen Welt sicherzustellen.
Maßnahmenkatalog:
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Bieten Sie eine Orientierungsphase am Beginn der Kurse an, um kulturbedingte Fragen und akademische Erwartungen zu thematisieren und abzuklären.
- Bauen Sie als Lehrperson mit den Studierenden für die Dauer Ihres Kurses eine gute, tragfähige Beziehung auf.
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Stellen Sie die Erreichbarkeit der Lehrpersonen sicher (Sprechstunden, StudierendenberaterInnen).
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Richten Sie ein System von studentischer Beratung (von Studierenden für Studierende) ein. Dabei bewährt es sich, auf die Ausgewogenheit bezüglich der Nationalitäten zu achten und eine ausreichende Zahl weiblicher Studierender als Tutorinnen einzusetzen.
- Richten Sie ein umfassendes System von Unterstützung, Begleitung, Hilfe und Beratung ein – z.B. studentische MentorInnen (coaches), persönliche TutorInnen, StudierendenberaterInnen (darunter jeweils genügend Frauen).
- Ombudspersonen sollten zur Verfügung stehen, um Beschwerden entgegenzunehmen und weiterzuleiten.
- Berücksichtigen Sie die Situation finanziell schlechter gestellter Gruppen von Studierenden, wenn Sie Kursgebühren festsetzen.
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Initiieren und unterstützen Sie „Empowerment-Strategien“ z.B. durch Lerngemeinschaften und weibliche Studierendennetzwerke.
- Laden Sie Organisationen (NGOs) und Studierendenorganisationen ein, mit Ihnen gemeinsam an den oben formulierten Aufgaben zu arbeiten.
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Organisieren Sie Veranstaltungen, die den Studierenden die Möglichkeit bieten, mit anderen Studierenden und Personen aus dem Gastland in Kontakt zu kommen.