LEITLINIEN für Curricula - Zweite Leitlinie
DEFINIEREN SIE DIE INHALTE UND ZIELE DES CURRICULUMS AUF DER BASIS EINER UMFASSENDEN ANALYSE DER "OBJEKTIVEN BEDÜRFNISSE" DER STUDIERENDEN.
Die Entwicklung von Kurscurricula erfolgt manchmal ausschließlich über eine Analyse der Struktur und Inhalte eines speziellen Faches (= fachorientierte Curricula) und nicht über die Analyse der Bedürfnisse der CHAGAL-Studierenden an der Universität (= lernerInnenzentrierte Curricula). Um Studierende auf die Anforderungen und Herausforderungen eines Studiums in geeigneter Weise vorzubereiten, sollte allerdings ein direkter Zusammenhang zwischen den Inhalten und Zielen des Curriculums und den Bedürfnissen der Studierenden bestehen. Dazu müssen die Bedürfnisse der Studierenden, die sich aus den Anforderungen des Studiums an der Universität und den Voraussetzungen der Studierenden ergeben (=in der Folge „objektive Bedürfnisse“), erhoben werden.
Argumente:
Ein studierendenzentrierter Ansatz hilft CHAGAL-Studierenden besonders, da diese sehr oft spezielle Bedürfnisse haben. Diese können nicht berücksichtigt werden, wenn Curricula ausschließlich im Hinblick auf die Struktur und die Inhalte eines speziellen Faches hin entwickelt werden.
Maßnahmenkatalog:
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Studienvorbereitende Institutionen sollten sich bemühen, die „objektiven Bedürfnisse“ der Studierenden herauszufinden, indem
- CHAGAL-Studierende an den Universitäten befragt werden, z.B. im Rahmen von Diskussionsgruppen oder mit Hilfe von Fragebögen,
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Studien, die sich mit den speziellen Bedürfnissen der Zielgruppe befassen, bei der Erstellung von Curricula zu Rate gezogen und deren Ergebnisse umgesetzt werden,
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einschlägige Forschungsaufträge initiiert werden.
- Die „objektiven“ Bedürfnisse der Studierenden sollten reflektiert werden und in die Curriculumserstellung einfließen.
- Was das Konzept von „Schlüsselkompetenzen“ betrifft, sollte ein gemeinsames Verständnis bei studienvorbereitenden Institutionen, Universitäten und Institutionen des tertiären Bildungssektors vorhanden sein.