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Hintergrund und Kontext des Projekts

Angesichts der zunehmenden Mobilität von Studierenden aus einem größer werdenden Europa und aus den Entwicklungsländern werden in der Europäischen Union verschiedene Orientierungs- und Integrationsmaßnahmen, Vorbereitungskurse und Überbrückungsprogramme angeboten, um benachteiligten Studierenden und Minderheiten angehörenden Studierenden verschiedener ethnischer, kultureller und sozioökonomischer Herkunft den Zugang zu höherer Bildung zu erleichtern. Allerdings unterscheiden sich die Bedürfnisse und Ansprüche dieser Zielgruppe ganz wesentlich von jenen der Gruppe jüngerer Studierender, die über die traditionellen Bildungswege an die Hochschulen kommt und die auch homogener zusammengesetzt ist. Außerdem bringt die Vielfalt innerhalb der CHAGAL-Zielgruppe noch eine zusätzliche interkulturelle Dimension mit sich.

Das CHAGAL-Projekt entsprang der Erkenntnis, dass die Bildungssysteme auf die unterschiedliche Herkunft und die besonderen Bedürfnisse der Zielgruppe eingehen und wirksame Strategien einsetzen müssen, um die Studierenden letztlich zum Erfolg zu führen.

Erwachsene CHAGAL-Studierende haben ein Anrecht auf geeignete und gezielte Beratung und Betreuung, damit sie leichter mit den soziokulturellen Bedingungen des Gastlandes zurechtkommen können. Um die erforderlichen Fertigkeiten zur Bewältigung spezifischer akademischer Anforderungen erwerben zu können, ist der Einsatz innovativer und effektiver Lehr- und Lernmethoden notwendig. Andernfalls können diese Studierenden ihr Potenzial mit großer Wahrscheinlichkeit nicht voll entfalten. Misserfolge bedeuten einerseits für die Studierenden negative Erfahrungen, stellen aber andererseits auch eine Verschwendung institutioneller Ressourcen dar. Im Rahmen der wirtschaftlichen und gesamtgesellschaftlichen Entwicklung trifft ein solcher Verlust nicht nur die Gastländer, sondern auch die Heimatländer der Studierenden. Ein innovatives und integratives Curriculum, das auf die Diversität der Studierenden sensibel reagiert, verhilft ihnen nicht nur zu positiven Erfahrungen und Studienerfolgen, sondern bringt auch die Wertschätzung des Gastlandes für das, was diese Studierenden an Vielfalt und Andersartigkeit mitbringen, zum Ausdruck. Das Annehmen und positive Bewerten der Diversität ist eine der Möglichkeiten, um soziale Integration und die Ziele des Bologna-Prozesses zu erreichen. Zudem dient die Erarbeitung von Curricula für diese spezielle Zielgruppe auch als Mittel zur Verbesserung des Qualitätsmanagements im Umgang mit der weltweiten Mobilität der Studierenden.

„Bologna-Prozess“ bezieht sich auf das Programm der für die tertiären Bildungseinrichtungen zuständigen Minister 32 europäischer Länder, die anlässlich einer Konferenz in Prag am 19. Mai 2001, zwei Jahre nach der Bologna-Erklärung, den Prozess zur Schaffung eines „Europäischen Hochschulraums“ bis 2010 einleiteten. Weitere Informationen unter: http://europa.eu.int/comm/education/policies/educ/bologna/

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