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KONTEXT
Dieses Projekt peilt die Weiterentwicklung jener drei
Ideen an, die die Basis mehrerer
Projekte des ersten mittelfristigen Programms bildeten und jene Fragen
beinhalten, die im
Zentrum des modernen Sprachunterrichts stehen: der Multi-Kompetenz-Charakter
des
modernen Spracherwerbs; Rolle und Wesen der Lehrerausbildung zur Mediation
dieser
Kompetenzen; und die Theorien, die dem post-kommunikativen Sprachlernen
und lehren
zugrunde liegen. Die Relevanz dieser Fragen für das Projekt ist folgende:
- Die Projekte des ersten mittelfristigen Programms
spiegeln die Vielfalt innovativer
Zugänge zum post-kommunikativen Unterricht ebenso wie die erweiterten
Ziele hinter
dem modernen Spracherwerb wieder. So wie der kommunikative Zugang den
engen
Fokus auf Sprachsysteme durch die Aufnahme der Kommunikation erweiterte,
so wurde in der post-kommunikativen Phase dieser Fokus weiter ergänzt,
um eine Vielfalt von Kompetenzen aufzunehmen, wie die soziokulturelle
Kompetenz, das interkulturelle Bewusstsein und das Lernen-Lernen. Diese
zusätzlichen Kategorien sind zu erkennen,
wenn man das sprachzentrierte Schwellenniveau mit dem Gemeinsamen Europäischen Rahmen vergleicht, der nicht nur ausbildungsrelevante, sondern auch
kulturelle Ziele und Spezifikationen enthält. Die kommunikative
Kompetenz wurde erweitert, um eine Vielfalt anderer Kompetenzen aufzunehmen.
Sprachlehrer wie auch Materialentwickler sehen diese neuen Kompetenzen
manchmal
getrennt von den sprachzentrierten Zielen; sie sehen sie als Rivalen
um die knappe und wertvolle Zeit, die im Unterrichtsraum zur Verfügung
steht. Unser Projekt wird sich der Frage widmen, wie sich eine Vielfalt
von Zielen in den Spracherwerb integrieren lässt, und wie die kommunikative
Sprachkompetenz als Sprungbrett für andere Kompetenzen auf Gebieten
wie soziale Interaktion, Sprachbewusstsein, interkulturelles Bewusstsein,
Lernerautonomie usw. dienen kann.
Dabei werden wir uns auch mit spezifischen Theorien von Sprachgebrauch
und
Spracherwerb beschäftigen, die eine Brücke zwischen den verschiedenen
Kompetenzen
bilden können.
- Projekt 1.2.4 des ersten mittelfristigen Programms
hat bestätigt, dass die Lehrer-Ausbildung sich mit verschiedenen
Zielen, Methodologien und Beispielen von Aktivitäten im Klassenzimmer
befasst, im allgemeinen allerdings keine Gelegenheit zur Diskussion
der diesen zugrunde liegenden Theorien bietet. Lehrern fehlt daher oft
die Fähigkeit zu deren kritischer Einschätzung und zur Entwicklung
ihres eigenen persönlichen Sets von Grundsätzen, welche jedoch
eine wesentliche Voraussetzung für demokratisches Lernen bilden.
Infolgedessen werden oft sowohl LehrerInnen wie auch ihre StudentenInnen
zu Opfern von Methodologie und Dogma. Als erster Schritt zu einer lebenslangen
Entwicklung sollte die Lehrerausbildung daher Gelegenheit zum Überdenken
theoretischer Konzepte bieten selbst jenen, die den allgemein
akzeptierten Kern
modernen Sprachunterrichts bilden, wie Kommunikation, Autonomie, interkulturelles
Bewusstsein.
Zur Erreichung dieses Zieles muss allerdings die Art und Weise der LehrerInnenausbildung
einer Überprüfung unterzogen werden, da jede Innovation im
Sprachenlernen durch dialogische Interaktion zwischen: Lerner
Lerner; Lerner Lehrer; Lerner- Text; Herkunftskultur Zielkultur
(Projekt 1.2.6 des 1. mittelfristigen
Programms) zu analysieren ist. Die Etablierung dieser dialogischen Bezüge
wird ebenfalls
eines der Ziele des zentralen Workshops sein und sich in den von uns
gewählten
Präsentationsformen widerspiegeln.
- In den letzten Jahren hat infolge des Einflusses
vor allem von ICT und verschiedenen
(irregeleiteten) Interpretationen des autonomen Lernens in manchen
Lehrkulturen eine
Abwertung der Rolle des Lehrers im intensiven, unterrichtsraumbezogenen
Lernen
stattgefunden. Die Bedeutung des Lehrers im dialogischen Lernprozess
muss betont
werden, seine Rolle aber auch neu überdacht. In unserem Projekt
kommt der Zentralität
und Bedeutung des Schullernens und der Sprachklasse eine entscheidende
Rolle zu.
In Übereinstimmung mit den Richtlinien des 2. mittelfristigen
Programms wählt unser Projekt
einen integrierten Zugang zum Sprachenlernen und lehren, basierend
auf einer neuen
pädagogischen Rolle des Sprachlehrers.
Am Beginn stehen die folgenden drei Projekte des 1.
mittelfristigen Programms der ECML:
1.2.4 Mediation zwischen Theorie und Praxis
(David Newby)
1.2.6 Kulturelle und sprachliche Bewusstseinsschärfung, basierend
auf
.......dialogischer Interaktion mit Texten
im Fremdsprachenlernen (Anne-Brit
.......Fenner)
2.1.1 Der Status des Sprachlehrers (Peter Rádai)
Außerdem ist das Projekt verbunden mit folgenden
ECML-Projekten des 1. mittelfristigen
Programms: 2.1.2, 2.1.3 und 2.1.4.
Untersucht werden soll auch der mögliche Bezug zu Rahmenrichtlinien
für die
LehrerInnenausbildung, die im 2. mittelfristigen Programm entwickelt
werden.
ZIELE
UND MASSNAHMEN____________________________
Allgemeine Ziele
- Möglichkeit der Integration von sprachrelevanten Zielen in solche sozialer und
pädagogischer Natur;
- Entwicklung eines kritischen Bewusstseins gegenüber Sprachlerntheorien;
- Verbindung von Theorie und Praxis in der LehrerInnenausbildung und in der Praxis im
Klassenzimmer.
Spezifische Maßnahmen
-
Untersuchung von Lehrerbildungscurricula in verschiedenen Ländern, um herauszu-finden,
bis zu welchem Grad sie gegenwärtige theoretische Aspekte des Sprachenlernens
berücksichtigen, ganz besonders im Hinblick auf Sprachbewusstsein, spezifische
Lerntheorien, Lernerautonomie und interkulturelles Bewusstsein;
- Untersuchung von häufig in europäischen Klassenzimmern verwendeten Materialien, und
Analyse der ihnen zu Grunde liegenden Prinzipien;
- Präsentation und Diskussion gegenwärtiger Theorien zu wichtigen Aspekten des
Sprachenlernens, und ihre Konsequenzen für die Entwicklung von Materialien;
- Consideration
of how a variety of learning goals & perspectives - linguistic,
educational, intercultural etc. - may be harmonised to achieve cohesion
of competences
- Erarbeitung von Leitlinien für die Entwicklung von Materialien;
- Zusammenstellung,
Adaption und Produktion von beispielhaften Materialien, die auf diesen
Leitlinien beruhen.
ERWARTETE ERGEBNISSE____________________________
Prozess
- Erlangen eines Überblicks über Theorien und Praktiken
in verschiedenen Curricula der Sprachlehrerausbildung;
- Fokus auf Theorien und Praktiken, die darin nicht
vorkommen;
- Entwicklung eines kritischen Bewusstseins gegenüber
den Theorien.
Produkt
Eine Veröffentlichung, die
- einen Überblick über gegenwärtige
Theorien des Sprachenlernens bietet,
- wichtige Grundsätze in Bezug auf verschiedene
Kompetenzen umreißt,
- Materialbeispiele zur Unterstützung des Sprachenlernens
bietet.
Die Publikation wird sich an LehrerbildnerInnen und SprachlehrerInnen richten und beide
Gruppen zur Diskussion von Theorien und Grundsätzen anregen sowie praktische Beispiele
liefern. Sie ist geplant als Materialsammlung für In-Service und Prä-Service bei
Fortbildungskursen für SprachlehrerInnen.
AKTIONSPLAN ____________________________________
2004
27.-28. Februar
Treffen des Koordinationsteams zum Zweck der
- Vorbereitung der Dokumentation,
- Einteilung der Aufgaben,
- Organisation der vorbereitenden Phasen des Projekts.
Februar bis September
Vorbereitungsphase
Vor der Nominierung der TeilnehmerInnen:
- Vorbereitung einer Dokumentation, die als Grundlage
für die Materialsammlung der TeilnehmerInnen
genutzt werden kann
Nach der Nominierung der TeilnehmerInnen:
- die Teilnehmer werden aufgefordert, eine Sammlung jener theoretischen Prinzipien zu erstellen, die in den
Curricula der Lehrerausbildung in ihren jeweiligen Ländern zu finden sind. Die verwendeten Kategorien
werden bis zu einem gewissen Grad auf Beschreibungen in den Gemeinsamen Europäischen
Rahmenrichtlinien beruhen.
- Die Teilnehmer werden ersucht, ein Dossier mit häufig in den Sprachklassen ihres Heimatlandes
verwendeten Materialien zu erstellen.
- Diese Prinzipien und Materialien werden Input für Diskussionen beim folgenden zentralen Workshop liefern
und eine Verbindung zwischen Theorie und Praxis bieten.
10.-11. September
Vorbereitungstreffen des koordinierenden Teams:
- Abklärung der vorbereitenden Stadien und Materialien
- Planung des zentralen Workshops.
3.-6. November
ECML-Workshop mit
- Diskussion von Prinzipien und Materialien in Bezug auf gegenwärtige Theorien,
- Schlussfolgerungen,
- Erarbeitung von gemeinsamen Prinzipien als Basis für die folgende Publikation,
- Zuweisung von Aufgaben für die Erstellung von Materialien.
TeilnehmerInnen-Profil:
TeilnehmerInnen müssen in der Lehrerausbildung tätig sein; Erfahrungen in der
Lehrplanerstellung bzw Materialentwicklung wären von Vorteil.
Bedingung für die Teilnahme ist:
- vor dem Workshop:
- Sammlung von theoretischen Grundsätzen aus den Curricula der Lehrerbildung im
eigenen Kontext.
- Erstellung eines kommentierten Dossiers von häufig verwendetem Material in den
Schulen der jeweiligen Länder, die diese Grundsätze widerspiegeln
- während des Workshops:
- aktive Teilnahme an Diskussionen von Materialien, Grundsätzen und Theorien des
Spracherwerbs;
- Teilnahme an der Erarbeitung relevanter Prinzipien.
- nach dem Workshop:
- Beitrag von Materialien zur Verwendung in der Publikation;
- Erstellung eines Disseminationsplans im eigenen Kontext.
2004
November - April (2005)
Phase der Materialerstellung: Produktion von beispielhaftem Material zur Verwendung in der Lehrer-Ausbildung
und im Sprachunterricht, um zu belegen, wie Theorien und Prinzipien Sprachlernaufgaben und -
Aktivitäten beeinflussen.
Koordinatoren und Teilnehmer bereiten ihre Beiträge für die Publikation vor, unterstützt von fortlaufenden
Web-basierten Diskussionen.
2005
27-28 May
Planungstreffen des koordinierenden Teams zwecks
- Bewertung der Materialien,
- Planung der Publikation.
1-3 September
Publikationstreffen;
Ausgewählte Autoren der Publikation treffen sich, um über ihre Beiträge zu diskutieren und
die Endredaktion vorzunehmen.
2006
Frühjahr
Publikation.
SPRACHEN
Arbeitssprachen des Projekts sind Englisch und Deutsch. Von den Teilnehmern wird höchste
Kompetenz in Wort und Schrift in einer der beiden Sprachen erwartet.
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